Schweizer Traditionen – Das «HARDER-POTSCHETE» in Interlaken
Die Schweiz ist ein Land mit vielen Bräuchen und Traditionen. Einen alljährlichen Beitrag dazu bietet die Potschete (Umzug) in Interlaken. Dann werden die Strassen und Gassen vom Hardermann, seinem Weib und den Potschen (seinem maskierten Gefolge) heimgesucht. Die bannen die Besucher mit ihrem zum Teil furchterregendem Aussehen, brüllen, schleppen Menschen mit sich und sorgen für jede Menge Action. Bald 50 Jahren wird die Tradition gepflegt – ein unglaubliches Spektakel.
Der Hardergipfel, ein markanter Felsabbruch etwa 200 Meter über den Dächern von Interlaken, zeigt auf natürliche Weise das menschliche Antlitz eines Mannes: Dem „Hardermannli“, der Hauptgestalt des traditionellen „Bärzelistag“. An jedem zweiten Januar steigt er auf sagenumwobenen Wegen mit seinem Gefolge hinunter ins Tal…
Der Marktplatz ist dabei der Sammelpunkt der Wurzelmännlein mit ihren kunstvoll geschnitzten Masken, den „Chrisäschertler“ in grob geschneiderte Sackumhängen, die mit Hobelspänen, Tannenzapfen und Tierfellen behangen sind. Musikkapellen setzen indes mit Blasmusik akustische Akzente. Und natürlich die „Trychler“ (Kuhglockenträger), die in rhythmischer Bewegung ihre „Treicheln“, also die Kuhglocken, schwingen. Dazwischen entdecken wir immer wieder furchterregende Masken, die stark an den Kinoklassiker der Herr der Ringe erinnern.
Man behauptet, dass die „HARDER-POTSCHETE“ ihren Ursprung in der heidnischen Sonnenwendfeier beschreibt. Uns gefällt allerdings die Sage zum Fest viel besser: Das hiesige Kloster mit seinen Mönchen hatte vor sehr langer Zeit den Ruf vollends der Völlerei zu frönen. Die Frömmigkeit hatte bei diesem exzessiven Lebenswandel das nachsehen im bis dahin hoch angesehenen Kloster. So geschah es dann auch, dass ein Mönch bei seiner Wanderung hoch auf dem Harder ein Unterseener Mägdelein beim Holzsammeln erblickte. Gleich stellte der Mönch ihr nach, bis das verzweifelte Kind nur einen Ausweg sah: Den Sprung in den sicheren Tod. Der Geistliche indes wurde vom himmlichen Gericht für seine Untat in Stein verwandelt und dazu verdammt unerlösbar für Jahrtausende von dieser Stelle an ins Tal zu blicken.
Und nach dem Umzug: Da geht man in einer der vielen Kneipen, wärmt sich bei Glühwein auf und hat seinen Spaß. Und für bewegungsfreudige: Ist Interlaken seit 2014 um eine Attraktion reicher. Die berühmte Wiese hat sich in ein rutschiges Freizeitparadies verwandelt. Verschiedene zusammen hängene Eislaufbahnen werben mit dem klangvollen Slogan “ Top of Europe Ice Magic Interlaken“. Also, unbedingt den nächsten 2. Januar einplanen, vielleicht in Verbindung mit einem Skiplausch in der atemberaubenden Eiger, Mönch und Jungfrauregion.
Infoblock Interlaken/Video/Buchtipp
(Werbung)
www.interlaken.ch, www.harderpotschete.ch






















Wwwwau, sehr schöne Bilder. Als wäre man selber dabei gewesen.