Nikkō – schon der Name klingt nach Geschichte. Nur zwei Zugstunden nördlich von Tokio liegt die alte Kaiserstadt, die heute ein echter Touristenmagnet ist. Und das völlig zu Recht: Hier reiht sich ein prachtvoller Tempel an den nächsten, eingebettet in bewaldete Hügel, die im Herbst ihr eigenes Feuerwerk an Farben abbrennen.
Das bekannteste Highlight ist der Tōshō-gū-Schrein, ein UNESCO-Weltkulturerbe und Ruhestätte von Tokugawa Ieyasu, dem Begründer des Shogunats. Goldverzierte Hallen, kunstvolle Schnitzereien und feinste Lackarbeiten zeigen eindrucksvoll, wie verschwenderisch japanische Handwerkskunst sein kann. Ganz nebenbei begegnet man hier auch den weltberühmten drei Affen: „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ – in Stein gemeißelt und längst zu einem ikonischen Symbol geworden.
Doch Nikkō ist mehr als Tempel und Schreine. Schon der Weg dorthin führt in eine andere Welt: kleine Straßen, klare Flüsse und Wasserfälle wie der Kegon-no-taki, der sich spektakulär 97 Meter in die Tiefe stürzt. Wer Zeit hat, sollte unbedingt die umliegenden Nationalparks erkunden – ein Kontrastprogramm zur vibrierenden Metropole Tokio.
Trotz der vielen Besucher lässt sich in Nikkō noch ein Hauch jener kaiserlichen Ruhe spüren, die die Stadt so besonders macht. Ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird – und an dem man versteht, warum die Japaner sagen: „Sag nicht schön, bevor du Nikkō gesehen hast.“